Es ist unbekannt, aus welchem Grund die Madonna in Caorle verehrt wird. Die Verehrung stammt vielleicht von den ersten Hinweisen der Legende und von den Zeugenaussagen des Kirchenbaus, der vor der Aussiedlung der Longobarden gegen dem VI. Jahrhundert zurückging, als Caorle ein wichtiger religiöser Sitz wurde.
Seit lange liegt also die Kirche in Caorle, die wegen ihrer Lage das Meer heausfordert. Die Kirche, die der Mutter Gottes nach einem ausserordentlichen Wunder des VII. Jahrunderts gewidmet ist, ist von den Bewohnern sehr geschätzt.
Infolge der Völkerwanderungen nach dem Untergang des römischen Reiches bauten wahrscheinlich die Vertriebenen von Concordia zwischen dem V. und VI. Jahrhundert die erste Kirche in Caorle, die über dem antiken kleinen Hafen der 'Sacheta‚ herrscht.

Die Kirche war am Anfang dem Heiligen Michael gewidmet, der der Beschützer des kleinen von den Barbaren und vom Meer bedrohten Fischerdorfs war. Dann verbindet sich die Geschichte und die Legende mit einem ausserordentlichen Ereignis. Man erzählt, dass einige Fischer viele Jahrhunderte zuvor ein Marmorbild mit einer Stütze aus Holz auf dem Meer schwimmen sahen. Die herrliche und leuchtende Madonna saß auf dem Thron und sah den Fischern still und mit Wohlwollen entgegen. ( Diese Erzählung ist in dem vergangen Jahrhundert mit Fresken an die Decke der Kirche nach dem Gelübde im Jahr 1944 gemalt worden.) Der Legende nach versuchten die Fischer, sich dem Wunder zu nähern und sie sahen eine Statue aus Holz, die ihnen als einen himmlichen Zeichen erschien. Sie wurfen die Fischernetze und mit Mühe zogen sie den schweren Marmorsockel ans Ufer. Für eine Zeit lang blieb der Marmorsockel am Strand.
Nachdem die Gemeinschaft mit dem Pfarrer von dem Wunder erfuhr, entschied sie sich, die Madonna im Kirchlein unterzubringen. Als sich eine Gruppe von Männern dem Sockel näherte, kam es zu einem noch wundersameren Vorfall: Der schwere Marmorsockel rückte nicht weiter und traurig waren die Männer gezwungen, vom Unternehmen abzulassen. Die Lehre des Evangeliums nach fand der Pfarrer eine ausserordentliche Lösung des Problems: es wurde ein Kind an den Strand gebracht, Symbol der Reinheit, das mit seinen unschuldigen Händen, der Madonna sehr lieb, es alleine fertig brachte, den Sockel aus Holz und Marmor emporzuheben und ihn in die Kirche zu bringen, die von diesem Zeitpunkt an der Madonna dell'Angelo gewidmet wurde. Es war vielleicht im VII. oder VIII. Jahrhundert, von da an folgten andere Wunder um das Wohlwollen der Jungfrau gegenüber denen, die ihr Vereherung erbrachten, zubezeigen.